Kurzbeschreibung der Inhalte

Naturschutzfachlich handelt es sich bei Streuobstwiesen oft um letzte Inseln mit einer hohen Biodiversität innerhalb der intensivierten Agrarlandschaft. Man kann von „Biodiversitätshotspots“ innerhalb der Kulturlandschaft sprechen. In Niederösterreich gibt es verstärkt Bemühungen, die noch verbliebenen Obstbaumbestände zu sichern. Ziel des Projekts war es, den naturschutzfachlichen Wert der Streuobstbestände zu dokumentieren und mit den BesitzerInnen bewusstseinsbildende Gespräche zu führen.

Nach einer Projekt-Konzeptionsphase wurden zunächst GebietsexpertInnen kontaktiert und die von ihnen genannten hochwertigen Streuobstbestände im GIS verortet. Auf eine fachlich fundierte Flächenvorselektion folgten Gespräche mit den jeweiligen BewirtschafterInnen bzw. BesitzerInnen. Auf diese Weise ergab sich eine Anzahl von 13 geeigneten Flächen für eine umfangreiche Bearbeitung (Ornithologie, Fledermäuse, Vegetation, Käfer (Eremit), Bestandesstruktur, Biotoptyp, FFH-Typ, Anzahl der vorkommenden Bäume pro Obstsorte, Altersstruktur des Baumbestandes, Höhlen und Totholz, Kurzbeschreibung) im Rahmen des Projekts. Aus den gesammelten Daten wurde im Herbst 2018 für jeden einzelnen Streuobstbestand je ein detailliertes, mehrseitiges Informationsblatt ausgearbeitet. Im Rahmen von Betriebsbesuchen wurden bewusstseinsbildende Gespräche geführt und die Informationsblätter an die BesitzerInnen / BewirtschafterInnen übergeben.

Die Projektergebnisse wurden im Frühjahr 2019 am „Internationalen Streuobstkongress“ im Rahmen eines Vortrages präsentiert. In weiterer Folge bildete sich durch Initiativen den „eNu“ und LEADER-Region Tourismusverband Moststraße eine Diskussionsplattform („Streuobstplattform“). Im Rahmen mehrerer Treffen wurden naturnahe und gleichzeitig ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftungsweisen sowie mögliche Fördervarianten im Rahmen eines neuen ÖPUL ausgearbeitet und diskutiert.